Tagebuch
Samstag,
der 25.07.1998 | Sonntag, der 26.07.1998 | Montag,
der 27.07.1998 | Dienstag, der 28.07.1998 |
Mittwoch,
der 29.07.1998 | Donnerstag, der 30.07.1998 | Freitag,
der 31.07.1998 | Samstag, der 01.08.1998 |
Sonntag,
der 02.08.1998 | Montag, der 03.08.1998 | Dienstag,
der 04.08.1998 | Mittwoch, der 05.08.1998 |
Donnerstag,
der 06.08.1998 | Freitag, der 07.08.1998 | Sonntag,
der 14.03.1999 |
An
diesem Samstag fielen über 400 abenteuergeile Pfadfinder zusammen
mit ihren Leitern in Schweden ein! Wir, die Pfadfinder des Stammes St.
Antonius Epe, gehörten auch dazu. Morgens um 6:30 versammelten wir
uns mit weiteren Pfadfinder der Diözese auf einem Rastplatz in der
Nähe von Senden. Von dort sollten wir mit einem "Bus" nach Schweden
fahren. Wir waren schon total aufgeregt und freuten uns sehr auf die kommenden
zwei Wochen. Natürlich war in unserem "Bus" nicht genügend Stauraum
vorhanden, so daß einige Koffer und Taschen auf der hintersten Reihe
verstaut wurden. Da der Bus der Recklinghausener Pfadis eine Panne hatte
und diese in Taxen und Privatwagen anreisen mußten, konnte unser
"Bus" Senden erst um 7:30 in Richtung Schweden verlassen. Die Fahrt verging
wie im Nu. Auf einem Rastplatz in der Nähe von Bremen, gab es dann
einen Fahrerwechsel und wir hatten eine halbe Stunde Zeit, um auf die Toilette
zu gehen, da so eine auch nicht im "Bus" vorhanden war. Nun fuhren die
acht Busse im Konvoi bis nach Puttgarden auf der Insel Fehmarn, wo wir
um 12:30 ungefähr ankamen. Von dort schipperten wir auf Fährschiffen
der "Vogelfluglinie" nach Rødby Havn in Dänemark. Die Überfahrt
dauerte ungefähr vierzig Minuten. Diese Zeit nutzten wir natürlich,
um im Tax Free-Shop zu stöbern und im Restaurant zu speisen. Die Fahrt
durch Dänemark war einschläfernd...
Schließlich
waren wir im Hafen von Helsingør angekommen, von wo wir ein letztes
Mal mit der Fähre, diesmal nach Helsingborg/Schweden fuhren. Endlich
waren wir in Schweden! Zur Begrüßung gab es irgend ein komisches
Gebäck in Elchform zu essen. Nachdem das erste "Vorsicht Elch"-Schild
gesehen worden war, glich die Fahrt für viele wie die durch Dänemark.
Schließlich
stieg in jeden Bus eine Person des Orga-Teams ein, die uns nochmals recht
herzlich in Schweden willkommen hieß. Sie waren auch diejenigen,
die uns sagten, wo wir unsere Bezirksdörfer zu errichten hatten. Blidingsholm
Gård, unser Campingplatz, war klasse. Er lag irgendwo in der Wallachei,
zwischen Tingsryd und Ryd. Wir bauten schließlich unsere Schlafzelte
auf. Nachdem das geschehen war, gab es erst einmal etwas zu essen, was
"Stefan aus der Küche" zubereitet hatte. Nach
dem Dinner, wurden wir alle auf dem Tingsplatz, dem Versammlungsplatz,
noch einmal von dem gesamten Orga-Team begrüßt. Nach der langen
und anstrengenden Fahrt, gingen wir natürlich an diesem Abend alle
"früh" ins Bett.
Nach
dem Frühstück, wurden die Bezirksdörfer errichtet. Die großen
Bezirksjurten und Lagertürme wurden erbaut. An diesem Tag hatte man
erstmalig die Gelegenheit, sich mit den Leuten in seinem Bezirk bekannt
zu machen, da der Tag erst einmal (fast) programmlos blieb.
Es
blieb also genügend Zeit, um den Zeltplatz und seine gesamte Umgebung
zu erkunden. Der Zeltplatz lag direkt an einem großen See, wo man
gut angeln, schwimmen und Kanu fahren konnte. Da der Zeltplatz nur über
fünf Duschen verfügte, war es angebracht gewesen, 100% abbaubares
Duschgel mitzubringen, damit man sich in dem See waschen konnte. Leider
war dieser nicht immer sehr warm...
Abends
wurde dann das Lager-Café eröffnet. Dort konnte man Getränke,
Lollys und sogar Raider (!) erstehen. Schließlich begann die große
Auftaktveranstaltung, die von "Hein und Blöd" moderiert wurde. Es
gab eine Mini-Playback-Show, bei der einige Pfadis freiwillig UND unfreiwillig
auftraten. Die Anonymen 3 hatten Hesse und mich, ohne unser Einverständnis,
bei dieser Show angemeldet. Das war sehr gemein von ihnen und wir wollten
uns erst weigern aufzutreten. Schließlich siegte die Vernunft und
wir performten "Jump" von Van Halen. Die Stimmung war riesig.
Leider
mußte die Musik um 23:00 schon ausgestellt werden, da wir ja auf
die Pfadfinder, die nicht zur "LebLos-Gang" gehörten, Rücksicht
nehmen mußten.
Nach
einer langen Nacht, begann dieser Morgen mit einem Schreck - dem Frühstück!
An
diesem Tag nutzte unsere Gruppe die Gelegenheit auf dem See eine Kanu-Tour
zu machen. Klitschnass kamen wir ins Bezirksdorf zurück, wo
schließlich der Bezirksabend begann. Dort saßen wir dann gemütlich
mit den Leuten aus unserem Bezirk zusammen. Einige Bocholter beschlossen
dann Karten zu spielen, andere waren ausgeflogen und somit verdrückten
wir uns dann auch in das Lager-Café, wo wir dann eine Menge Geld
ließen, obwohl es in unserem Bezirk jeweils zwei Freigetränke
gab. Dort unterhielten wir uns dann das erste mal mit Pfadis (damit meine
ich dich, liebe Kerstin!), die nicht aus unserem
Bezirk waren. Irgendwann zwischen 0:30 und 2:00 gingen wir in unser Zelt,
wo wir unserem Leiter Bieti noch ein bißchen auf die Nerven gingen.
Dieser
Tag war der Tag, an dem die erste Hajkphase begann. Es regnete den ganzen
Tag.
Ausgerechnet
heute entdeckten wir einen Schlitz von 50 cm Länge in unserer Zelt-Tür!
Natürlich mußte der erst mal genäht werden. Zum Glück
konnte man das auch von innen machen, da sich, bei diesem Wetter, wirklich
nur die ganz Dummen aus ihren Zelten begeben hätten. Da ja ungefähr
die Hälfte der 400 Pfadis auf einem Hajk befand, wurden für die
"Daheimgebliebenen" interessante Workshops angeboten. Nachdem es dann den
ganzen Tag geregnet hatte, entschlossen sich am abend der DJ und drei Leiter
spontan dazu ein wenig Musik aufzulegen. Wir, die schon öfter aufgefallen
waren (siehe u.a. Auftaktveranstaltung), zogen uns kurze Hosen und T-Shirts
an und tanzten zusammen mit den Leitern auf dem Tingsplatz. Diese meinten,
dass wir uns verkleidet hätten und holten sofort die große Verkleidungskiste
heraus. Es begann ein kleine Party auf dem Tingsplatz. Unser "Regentanz"
lockte schließlich auch die übrigen Pfadis aus ihren Zelten.
Auch sie wurden schnell mit der Partystimmung angesteckt. Obwohl LebLos!
eine einzige Party war, war dies die beste Party überhaupt während
des Lagers. Vielleicht lag das ja daran, dass sie überhaupt nicht
geplant war.
Am
Mittwoch morgen war es soweit - Für uns begann endlich der langersehnte
Hajk nach Kopenhagen. Wir standen um 6:00 auf und packten unsere sieben
Sachen. Es regnete. Der richtige Zeitpunkt um aus dem Sauwetter zu fliehen.
Wir fuhren mit einem BUS über Ryd nach Växjö, um von dort
aus mit dem Zug nach Kopenhagen weiter zufahren. Uns fiel schnell auf,
dass die zweite Klasse der schwedischen Züge besser war, als die erste
Klasse der DB und waren daher sehr erfreut, als wir auf unseren reservierten
Sitzen platz nahmen. Auf der Fähre speisten wir erst einmal fürstlich
in einem Burger King-Restaurant. Als wir in Dänemark ankamen, mußten
wir jedoch feststellen, dass es auch dort stark regnete. Aber Petrus meinte
es gut mit uns und es hörte während der Fahrt auf zu regnen.
Um 15:00 waren wir dann im Vereinshaus des Handball-Clubs AJAX København
angekommen. Der Club gab das Haus während des Sommers als Jugendhotel
frei, um ein wenig Geld zu verdienen. Wir ließen uns die Duschen
zeigen und tranken erst einmal einen Kaffee bzw. ein Bier, da in Blidingsholm
ein striktes Alkoholverbot galt. Um 16:00 machten wir uns auf die erste
Erkundungstour durch Dänemarks Hauptstadt. Da viele Leute in Stones-Montur
durch die Innenstadt liefen, wurden wir schnell darauf aufmerksam, dass
die Rolling Stones an diesem Tag, im Fußballstadion Parken, ein
Konzert gaben. Nachdem wir in einer der elf McDonald's-Filialen diniert
hatten, entschieden wir uns kurzer Hand einen Teil des Konzertes vor dem
Stadion zu verfolgen. Es war klasse. "I Can't Get No Satisfaction..." Gegen
22:00 machten wir uns auf den Rückweg zur "Jugendherberge". Dort tranken
wir noch einige wenige Flaschen Carlsberg oder Tuborg und feierten schließlich
bis in meinen Geburtstag hinein. Kurz danach gingen wir ins Bett, damit
wir am nächsten Tag uns ganz Kopenhagens Innenstadt widmen konnten.
Um
8:00 fuhren wir an diesem Morgen mit dem Bus in die Stadt, von wo die Mädels
und die Jungens nun getrennte Wege gingen. In der längsten Fußgängerzone
Europas suchten wir erst einmal nach einer Bäckerei um zu frühstücken.
Nun war Shopping angesagt. Es wurden einige Sachen wie CDs, Hard-Rock Café-T-Shirts,
Aufnäher, oder andere Andenken gekauft. Pünktlich um 12:00 trafen
wir uns vor dem königlichen Schloß Amalienborg, um den Wachwechsel
zu verfolgen. Dort fing es leider wieder an zu regnen. Von dort gingen
wir zur kleinen Meerjungfrau, wo einer von uns unglücklich stürzte.
Die kleine Meerjungfrau war nur einen Steinwurf von der "Langenlinie",
dem Kai, wo die großen Kreuzfahrtschiffe immer ankern, entfernt.
Leider hatten wir nicht ganz so viel Glück. Es waren nur zwei dort
zu sehen. Von dort aus gingen wir wieder in die Innenstadt, überlegten
ob wir in das Erotikmuseum gehen sollten, zogen dann aber das Rüsthaus
der dänischen Pfadfinder vor. Leider gab es dort nicht allzu viel
interessantes zu sehen. Nachdem wir im Freßtempel Burger King, der
dem Tivoli gegenüberlag, diniert hatten, besuchten wir ein irisches
Pub, um einige "pints of Guinness" zu trinken. Schließlich machten
wir uns auf den Rückweg zur "Jugendherberge". Wir gingen durch das
Drogen- und Rotlichtviertel und von dort aus zur Carlsberg Bryggeri. Die
mußten wir natürlich besichtigen und genossen die anschließende
Getränkeprobe. Von Carlsberg aus nahmen wir den kürzesten Weg
zurück zur JH - über den größten Friedhof Kopenhagens.
Am
Abend wurde der Geburtstag natürlich entsprechend gefeiert und endete
in einem feucht-fröhlichem Gelage...
Am
nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Schweden. Dort hatte es
die letzten drei Tage so stark geregnet, dass die Bezirksjurte zusammen
gebrochen war und der gesamte Lagerplatz richtig schlammig war. Es waren
die Coesfelder und die Recklinghausener, die abends mit der großen
Schlammschlacht begannen. Aus unserem Bezirk waren es nur zwei, die sich
trauten mit zu mischen. Wie kann es auch anders sein, es waren Eperaner!
Mir hat richtig Spaß gemacht, sich mit den anderen mit Schlamm zu
bewerfen oder durch die Matsche gezogen zu werden. Anschließend mußten
wir uns natürlich wieder für das Bergfest säubern und sprangen,
bei strömenden Regen, mit Klamotten, in den See. Die anschließende
Party ging bis 1:00.
An
diesem Tag begann die zweite Hajkphase.
Für
die 200 Pfadis, die nicht auf einem Hajk waren, wurden wieder tolle und
interessante Workshops angeboten. Hesse, Thomas und ich nahmen am Workshop
"Lager-Radio" teil und interviewten ein paar Leute. An diesem Tag wurde
auch die Flirt-Ecke eröffnet. Dort konnten wir Kontaktanzeigen aufhängen
und mit anderen "Einsamen" Kontakte knüpfen (Viele Grüße
an NR. 59!).
Mein
Trupp "durfte" an diesem Abend alleine Holz hacken. Eigentlich sollten
diese Aktionen ja zusammen mit Pfadis aus dem ganzen Bezirk gemacht werden,
aber die anderen hatten ja nichts anderes im Kopf als Banner klauen...
Am
Abend saß ich mit Eva, einem sehr netten Mädchen aus meinem
Bezirk, zusammen am Lagerfeuer. Wir waren so ziemlich die einzigen dort.
Wo die anderen waren, war mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich auch sch...
egal...
Solche
angenehmen Abende sollten sich im weiteren Verlauf von LebLos!
des öfteren wiederholen...
Während
des Sonntags-"Hallo Wach!" entschloß sich mein Trupp spontan beim
Küchendienst zu helfen. Mir als Hobby-Koch hat das natürlich
Spaß gemacht, als wir aber später noch die ganzen Töpfe
spülen mußten, gefiel mir das nicht mehr so ganz. Wenigstens
hat an diesem Tag das Essen mal so richtig gut geschmeckt.
Den
Rest des Tages verbrachten wir dann wieder damit, indem wir Boersi
ärgerten, dem Radio Ratatyg lauschten oder indem wir andere
Aktivitäten nach gingen.
Abends
gab es dann einen großen "Casino-Abend". Dort wurden mit Bohnen und
Erbsen alle möglichen casinotypischen Spiele gespielt. Leider wurde
Bakkarat nicht angeboten. Die Person, die zum Schluß am meisten "verdient"
hatte, bekam eine LebLos!-Wert-Karte. Der Junge, der zum Schluß gewonnen
hatte, kaufte später den gesamten Lagerbestand an Lollies im Lager-Kiosk
auf und verteilte sie an die übrigen. Tolle Geste, Fury!
Für
den heutigen Tag, hatte das Orga-Team ein großes Planspiel organisiert.
Die
"UNO" hatte auf dem Tyngsplatz das "Treffen der Völker" organisiert.
Wir wurden in die verschiedensten Völker aufgeteilt, mußten
landestypische Kleider tragen, unsere Staatsform erklären und eine
eigene Hymne komponieren.
Wir
Amerikaner hatten natürlich alle bösen Blicke auf uns gerichtet,
als wir unsere Staatsform, die Anarchie, erklärten und während
der UNO-Konferenz alle anderen Länder bzw. ihre Staatsform kritisierten.
Am Ende hatten sich alle Länder gegen die USA verbündet und es
war offensichtlich, dass wir keine guten Chancen hatten um bei den folgenden
Konferenzen gut abzuschneiden zu können.
Am
Spielende, hatten wir schließlich einen ganzen Punkt errungen und
waren damit die ganz großen Verlierer des Spiels. Die Indios haben
gewonnen und bekamen eine Torte für ihre Leistung.
Abends
ließen wir den Tag wieder im Lager-Café oder am Lagerfeuer,
wo wir noch lange gemeinsam saßen und uns unterhielten, ausklingen.
An
diesem Tag hatte Hesse aus meinem Trupp Geburtstag. Morgens gab es einen
großen Brunch in der Jurtenburg. Irgendwie hatte er dort seinen Fotoapparat
liegengelassen, der später natürlich fort war.
Die
Teilnehmer der zweiten Hajkphase kamen an diesem Tag auch wieder ins Lager
zurück.
Nach
dem alltäglichen Lagerleben war für den heutigen Abend der Schweden-Abend
vorgesehen.
Die
Jurtenburg wurde in den schwedischen Nationalfarben geschmückt und
wir sollten unbedingt in kompletter Kluft erscheinen - Es wurde hoher Besuch
erwartet. Pünktlich um 20:00 war es soweit: Musik ertönte und
das schwedische Königspaar, umringt von zahlreichen Bodyguards, erschien.
Jedoch wurden die Blaublütigen schnell als gewöhnliche Leiter
erkannt. Hesse durfte als Geburtstagskind am Tisch des Königspaares
dinieren. Die Küche hatte ein tolles kaltes Buffet angerichtet, das
sogar schmeckte.
Spät
abends saßen wir wieder am Lagerfeuer beisammen und Hesse fand schließlich
seinen Fotoapparat "völlig beschissen" in der Toilette wieder. Der
Fotoapparat war natürlich hinüber.
Happy
Birthday, Hesse (Am Nachmittag platzte außerdem noch seine Luftmatratze)!
Am
Mittwoch morgen wurden so bescheuerte Spiele (Wir sind doch keine Wölflinge
mehr!) wie "Packt soviele Personen wie möglich auf zwei Euro-Paletten"
oder "Bildet eine Kleiderkette" gespielt. Nach einer kurzen Mittagspause
wurde am Nachmittag weitergespielt. Ich trug eine kurze Hose, keine Socken
und leichte Schuhe. Woher sollte ich denn wissen, dass wir nun im Wald
"Stratego" spielen würden? Es wäre vielleicht sogar ganz lustig
geworden, hätte ich nicht immer die Mücken von meinen Beinen
vertreiben müssen *. Schließlich bin ich noch während eines
Angriffs auf das "gelbe Lager" im Sumpf gestolpert, dort auf die Nase geflogen
und habe zu allem Überfluß noch meine Schuhe verloren! Nachdem
ich fünf Minuten lang gesucht habe, habe ich sie schließlich
wiedergefunden. Igitt! Die stanken vielleicht...
Nachdem
ich dann ohne Schuhe wieder zum Weg gelaufen bin, bin ich schließlich
noch in einen Stacheldrahtzaun getreten. Nun hatte ich endgültig die
Nase von dem Spiel voll und habe desertiert.
Der
einzige Lichtblick an diesem Nachmittag war, dass ich mich die ganze Zeit
mit Eva unterhalten konnte. Ich bin dann wieder
zum Lagerplatz zurückgehumpelt, habe im See gebadet und mir frische
Klamotten angezogen.
Abends
wurde gegrillt und später saß man wieder gemütlich am Lagerfeuer
oder in der Jurtenburg beisammen.
*)
Am Ende des Tages, konnte ich 86 (!) Mückenstiche an meinen Beinen
zählen.
An
diesem Tag bereiteten wir unsere Abfahrt vor und rissen die Bezirksdörfer
ab.
Nur
noch die Schlafzelte blieben stehen.
Ich
nähte einige Aufnäher, die ich während unserer Zeit in Dänemark
und Schweden erstanden hatte, auf meine Kluft und stellte schnell fest,
dass das Nähen gar nicht mal so leicht ist, da ich viermal den Ärmel
an die Brusttasche genäht hatte.
Zum
Abendessen hatte die Küche Zürcher Geschnetzeltes bereitet. Man
konnte es essen...
Nach
dem Dinner stand die große Abschiedsparty auf dem Programm. Unser
Maskottchen "Lasse LebLos", ein Elch, der aus Papier zusammengekleistert
wurde, bekam ein würdiges Begräbnis auf dem Scheiterhaufen. Wow,
war das ein Feuer! Nach dem Begräbnis ging die Party weiter. Nr. 59
versuchte verzweifelt das Tanzen mir beizubringen, doch leider hatte der
Stacheldrahtzaun meinen Fuß zu sehr verletzt (Mist!). Nachdem um
1:00 die Musik wieder ausgedreht wurde, saßen noch einige um das
große Feuer.
Dort
unterhielt ich mich noch bis 3:00 mit Eva, bevor ich ins Zelt ging, da
wir ja drei Stunden später schon wieder aufstehen mußten.
Früh
am Morgen wurden die Schlafzelte abgebrochen und unser Gepäck in den
Bussen und einem Vierzig-Tonner verstaut. Nach dem Frühstück
gab uns Norbert, der Kaplan, den Reisesegen mit auf den Weg und das LebLos!-Lied
wurde ein letztes Mal von allen 400 Pfadis gesungen. Nun ging es leider
wieder los gen Heimatland.
Von
der Fahrt durch Schweden und Dänemark habe ich wieder, bis auf die
Fährfahrten, herzlich wenig mitbekommen. Auf der Fähre
zwischen Dänemark und Deutschland hatte ich vierzig Minuten Zeit mich
zu entscheiden, ob ich mir 'ne Palette Faxe, Tuborg oder Carlsberg im Duty
Free-Shop kaufen sollte. Schließlich habe ich mich dann für
einen Träger Tuborg entschieden.
Auf
den beiden Rastplätzen, wo wir in Deutschland Rast machten, sammelten
Hesse und ich spontan mit unseren Pfadfinder-Hüten für die "Abschaffung
von Landminen". 8,- DM, 20,- skr, 2 Bonbons und ein Brötchen haben
wir sogar verdient! Kaum zu glauben... Schließlich habe ich mich
noch ein mal von allen verabschiedet.
Nun
mußten wir noch zwei Stunden bis zu dem Rastplatz nach Senden fahren.
Während dieser Zeit wurden wir alle in unserem "Bus" so richtig wach
und grölten viel Pfadi-Lieder und den LebLos-Song.
Wir
waren uns alle einig:
Auch
wenn die Sache mal zu Ende geht, der Geist von LebLos!
in uns weiter lebt!
Ende eines sehr
erlebnisreichen Pfadfinder-Lagers.
Danke DV Münster!
LebLos zum Zweiten
An diesem Tag hatten die
LebLos!-Initiatoren zum großen Nachtreffen nach Münster eingeladen.
Die After-Show-Party fand in einem Kino im Herzen der Universitätsstadt
statt. An dem Tage hieß es früh aufstehen, da der Beginn der
Veranstaltung für 10:00 vorgesehen war. Ich war extra deswegen über
das Wochenende von St. Peter nach Epe gefahren um daran teil zunehmen.
Schade, das aber leider nur sehr wenige LebLos!-Teilnehmer da waren. Ich
würde sagen, daß sich gerade mal die Hälfte der Teilnehmer
zusammen gefunden hatte. Los ging es mit einer tollen Dia-Show, die noch
einmal das komplette LebLos!-Lager Revue passieren ließ. Einige Dias
hatten die Lacher auf jeden Fall auf ihrer Seite... :-)
In der Pause wurde natürlich
erst einmal geschnackt. Ich hatte mir z.B. sehr viel mit der lieben Kerstin
zu erzählen. Eva ist ja leider noch in Amerika um ihr High-School-Year
zu absolvieren, doch das tat der Stimmung nichts zu leide.
Weiter ging es mit dem LebLos!-Film,
der sehr gelungen ist. Allerdings fand ich die Länge des Nachspanns
nicht ganz angemessen. Er hätte wohl ein bisschen kürzer sein
können.
Gegen 13:30 war leider schon
wieder alles vorbei. Wir Eperaner aßen noch etwas im nahegelegenen
McDonald's Restaurant, bevor sie mich gegen 15:00 am Hbf. in Richtung St.
Peter verabschiedeten, da ich am nächsten Tag wieder dem Internats-Leben
nachgehen mußte. Ätzend...
zur Pfadi-Seite
zur
LebLos!-Page
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